Montag, 13. Dezember 2010

Hier ist sie - die erste neue Story!

Informierte Leser wissen, dass die Falkengrund-Serie in den Jahren 2005 und 2006 schon einmal erschien. Vor dem Neustart beschloss ich, nicht nur die Episoden von damals wieder zu veröffentlichen und die Serie danach fertigzuschreiben - ich wollte auch schon vorher immer wieder neue Episoden einfügen.

Ich wusste einfach, Falkengrund würde mir wieder so viel Spaß bereiten, dass ich keine zwei Jahre warten konnte, um neue Texte dafür schreiben zu dürfen. Außerdem fallen mir viele Abenteuer ein, die viel besser in die Anfangszeit als in den späteren Handlungsverlauf passen. Und: Die Leser von damals sollen auch ihren Spaß haben und möglichst früh Episoden bekommen, die sie noch nicht kennen.

Anfangs plante ich die erste neue Story für die Nr. 9 oder 10 ein. Wahrlich genügend Zeit, um sich in aller Gemütlichkeit wieder in der Serie zurechtzukuscheln.

Dann ritt mich der Teufel.

Da trieb sich doch auf meiner Festplatte ein Storyfragment mit dem Titel "Vor dem Hahnenschrei" herum, das geradezu danach krähte, zu einer Falkengrund-Episode umgearbeitet zu werden. Die Idee zu der Geschichte war mir Anfang 2009 gekommen, als ich meiner Tochter eine Gute-Nacht-Geschichte vorlas, in der ein krankheitsbedingt heiserer Hahn nicht krähen konnte und daher die anderen Tiere auf dem Bauernhof bat, mit ihren Stimmen den Bauern zu wecken, was kläglich misslang. Zunächst hatte ich die Idee mit dem Arbeitstitel "Der schwarze Phönix" notiert, in der Hoffnung, dass mir beim Schreiben noch etwas Knackigeres einfallen würde. Im Januar 2010 begann ich die Story zu schreiben, wie gesagt, damals noch ohne den Bezug zu Falkengrund.

Ich hatte bei der Städtischen Wirtschaftshilfe (schätze, ich bin nicht der erste Schriftsteller, der dort bisweilen einkauft), einen alten Schmöker von Stephen King erworben, den ich noch nicht gelesen hatte: "Cujo" - die Geschichte vom tollwütigen Bernhardiner, gebundene Version, ordentlich erhalten, 1 Euro, absolut unwiderstehlich. Wer den Roman gelesen hat, wird mir zustimmen - er gehört nicht zu Kings Meisterwerken, aber er hat im Ansatz alles, was seine Schreibtechnik ausmacht, und er versteht es, den Leser zu fesseln. Ganz im Eindruck von "Cujo" begann ich "Vor dem Hahnenschrei".

Als ich im Oktober Falkengrund neu startete, bekam ich Lust, so schnell wie irgend möglich etwas Neues dazu zu schreiben. Ich ahnte, dass es zeitlich knapp werden würde, aber ich ging es an. Und kündigte die Story an, ohne mehr als ein Drittel davon geschrieben zu haben. Dann kamen tausend Dinge dazwischen, und schließlich saß ich die drei Tage vor dem Erreichen des Erscheinungstermins bis spät abends am PC und tippte.

Ehrlich gesagt: Ich hatte vergessen, wie viel Arbeit so eine dumme, kleine Falkengrund-Episode eigentlich macht. 75.000 Anschläge oder 12.000 Wörter, ein Klacks für einen Schnellschreiber. Aber ich war nie ein Schnellschreiber. Nicht, dass ich Vorbehalte dagegen hätte, einer zu sein. Ich bin nur einfach zu langsam. Und ich recherchiere zu viele Belanglosigkeiten.

Am Samstag (der Erscheinungstermin war gekommen, und ich hatte noch rund 15.000 Anschläge vor mir, plus Lektorat, plus eBook-Erstellung) erwischte mich eine Magen-Darm-Grippe, und nach einem längeren Aufenthalt auf einem üblicherweise stilleren Örtchen gab ich mir den Rest des Tages frei.

Heute ist die Story mit zwei Tagen Verspätung erschienen. Sie ist so merkwürdig, wie es sich für eine echte Falkengrund-Episode gehört. Zwar passt sie nicht ganz in den Zeitverlauf - ach, zum Henker mit der Kontinuität! Die Geschichte hat sich eben irgendwann vor der Nr. 2 ereignet. Ein Rückblick. Vergangenheitsabenteuer. Soll's doch geben.

Erzählerisch ist "Vor dem Hahnenschrei" in voller Absicht an den King of Horror angelehnt, auch wenn die Story sicher nur a far cry von dessen Werken ist. Wortspiel verstanden? Hahnenschrei - a far cry (= himmelweiter Unterschied)? Witzig, was?

Übrigens stelle ich fest, dass es Spaß macht, Making Ofs zu den Episoden zu schreiben. Also werde ich das fortan öfter tun.

Seid gewarnt.

5 Kommentare:

  1. Hallo Martin, dass du Falkengrund neu aufleben lässt ist die beste Nachricht des Jahres! Wie du vielleicht noch weißt war ich zahlender Falkengrundleser der ersten Stunde. War das beste, was ich im Bereich Gruselstories jemals gelesen habe - spannend geschrieben, immer überraschend und mit viel Tiefgang. Wäre klasse, wenn all die Romane und Sonderbände dieser ganz besonderen Reihe jetzt ganz offen und kostenlos möglichst viele Leser im Netz erreichen. Und bitte bitte schreib die Serie weiter, bis sie das bestmögliche Ende findet. Danke schonmal für die erste neue Story! Grüße von Thorsten

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  2. Hallo Thorsten, doch, ich erinnere mich an deinen Namen (allzu viele zahlende Leser gab es ja auch nicht - ganz im Gegensatz zu den nicht zahlenden, aber das ist okay). Es ist schön, dass du wieder dabei bist! Vielen lieben Dank für dein Lob. Ich habe ganz fest vor, wieder viel Energie in Falkengrund zu stecken, und gebe mir Mühe, dass die neuen Storys mindestens so reizvoll werden wie die alten. Auf meiner Ideenliste stehen eine Menge durchgeknallter Sachen.

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  3. Hallo Martin ich ahbe vor kurzen deine erste Ausgabe "Schnitt" entdeckt und war sofort begeistert. So das ich mir auch die nächsten 8 Episoden heruntergeladen hab.
    Doch immer wieder lese ich im Netz von Sondereditionen und kostenpflichtugen Versionen
    gibt es irgendwo einen Überblick darüber.
    Desweiteren sprichst du auf der Falkengrund Website von 52 Heften wo finde ich denn diese ?
    Aber auf jeden Fall weiter hin viel Spass beim schreiben.

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  4. Ein Problem ist auch noch das du die Links für Exquisite Corpse falsch erstellt hast sie sind einfach nur Schrift

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  5. Oh sorry
    die ist ja noch nicht veröffentlicht

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